Wenn du gerade dabei bist dich selbst ein bisschen besser kennenzulernen, merkst das du immer wieder auf die gleichen Probleme stößt oder einfach ein glückliches Leben führen möchtest kommst du um den Begriff der Selbstreflexion nicht drumherum. Denn es ist ein mächtiges Werkzeug mit dem du dein emotionales Immunsystem langfristig gesund hältst und welches dir beim aufblühen hilft. Mit diesem Artikel wirst du ein bisschen mehr Klarheit darüber erlangen was das überhaupt ist und wofür es genau nützlich ist. Du erfährst du meine ganz persönliche Sichtweise dazu, deshalb habe ich mich ausschließlich auf für mich relevante Punkte fokussiert. Zusätzlich erhältst du von mir eine kostenlose PDF mit vielen verschiedenen Fragen zur erfolgreichen Selbstreflexion unterteilt in verschiedene Lebensbereiche und Lebenslagen (du findest sie am Ende des Artikels und unter dem Punkt Regeln & Vorraussetzungen – Vorraussetzungen). Los gehts, viel Spaß beim Lesen oder Anhören 🙂
Was ist Selbstreflexion?
Selbstreflexion bezeichnet die Tätigkeit, über sich selbst nachzudenken. Du analysierst dein Denken, Fühlen, Entscheiden und Handeln mit dem Ziel, mehr über dich selbst herauszufinden. Dieses Nachdenken kann sich auf eine bestimmte Situation (z.B. eine Konfliktsituation) beziehen, aber auch etwas lang anhaltendes beziehungsweise regelmäßiges sein, wie beispielsweise eine Angewohnheit. Dabei kannst du dich nicht nur selbst als individuelle Person hinterfragen, sondern auch als Teil eines Systems, zum Beispiel als Teil einer Familie, eines Teams, eines Freundeskreises oder eines Unternehmens. Und kommst so zu Impulsen, die dich näher zu dir selbst bringen. Synonyme für Selbstreflexion sind Selbstbeobachtung und Selbstwahrnehmung. Sich selbst zu reflektieren ist die Grundlage für ein Leben in Selbstverantwortung und Selbstwirksamkeit. Das bedeutet also: Selbstreflexion ist das A und O für ein erfülltes und glückliches Leben.
Wie reflektiere ich mich selbst?
Etwas zu reflektieren, bedeutet über dieses „Etwas“ aus der Vogelperspektive nachzudenken, also über ein bestimmtest Thema oder eine bestimmte Situation nochmal nachdenken. Du schwebst in Gedanken über der Situation und betrachtest dich selbst aus der Vogelperspektive beziehungsweise von Außen. So gewinnst du mehr Abstand zu dir und dem was passiert ist und kannst das ganze schon etwas neutraler betrachten. Jetzt kannst du dir mithilfe verschiedener Fragen bewusster über die Situation werden und bewertest sie so völlig neu. Welchen Beitrag kannst du bei dir sehen, welchen bei den anderen? Was ist aus deiner Sicht passiert? Wie hast du dich gefühlt? Was hast du gesagt? Wie habe ich mich meinem Gegenüber verhalten? Was hast du dir dabei gedacht? Wie hat sich wohl mein Gegenüber gefühlt? Hättest du anders reagieren können?
Natürlich kannst du nicht nur über Situationen oder Geschehnisse nachdenken sondern auch über Themen, die dich einfach beschäftigen. Es kann einfach sein das du dich besser fühlen möchtest oder eine Lösung für etwas erarbeiten möchtest. Beim Selbstreflektieren sind dir keine Grenzen gesetzt, du kannst über absolut alles was dir so in den Sinn kommt bewusster werden.
Schritt-für-Schritt Anleitung
Schritt 1: Selbsterkenntnis
Was genau möchtest du dir genauer ansehen? Welche Situation, welche Gegebenheiten, Gewohnheiten, Verhaltensweisen, Beziehungen, welches Thema? Richte deine Wahrnehmung darauf, wie es dir mit einem bestimmten Sachverhalt oder einer Beziehung geht. Eine erste (wichtige) Erkenntnis könnte sein: „Nicht nur die anderen sind schuld daran, wie es mir geht, sondern ich selbst trage auch mit die Verantwortung.“
Schritt 2: Veränderung
Setze dir selbst ein Ziel. Wofür soll sich die Anstrengung lohnen? Kein Mensch verändert sich, wenn es sich nicht für irgendetwas lohnen würde. Was möchte ich verändern? Woran würde ich merken das ich mein Ziel erreicht habe?
Schritt 3: Handlung
Was konkret möchte ich verändern? Welche Tätigkeiten kann ich dafür durchführen, um das zu erreichen was ich mir wünsche? Was kann ich heute dafür tun? Was kann ich einen Monat lang tun?
Schritt 4: Entwicklung
Selbstreflexion ist ein Lernvorgang und gleichzeitig ein Erfahrungsprozess. Denn deine Persönlichkeit verändert sich im Laufe des Lebens stetig. Es ist ein lebenslanger Prozess, er wird nie abgeschlossen sein und dich immer begleiten. Es ist keine Aufgabe die man einmal erledigt und dann fertig ist. Aber du wirst sehen du wirst jeden Tag ein kleines bisschen „besser“.
Methoden für Selbstreflexion
Jeder Mensch ist individuell und deshalb gibt es auch kein richtig oder falsch beim selbst reflektieren. Hier möchte ich dir gängige Methoden vorstellen, die ich selbst nutze und als nützlich empfinde.
Du startest bei egal welcher Methode am besten mit einer bestimmten Frage mit der du dich beschäftigen möchtest und überlegst dir die schon vorher.
Journaling
Du nimmst dir ein Notizbuch mit leeren Seiten oder einfach ein Block oder Blatt Papier zur Hand stellst dir diese Frage und schreibst einfach auf was du so denkst und was hochkommt ohne es zu bewerten oder weiter darüber nachzudenken. Wenn du dich „leer“ geschrieben hast liest du dir das geschriebene durch. Womöglich hast du jetzt schon etwas über dich selbst gelernt.
Tagebuch
Du schreibst jeden Tag/ Abend deine Gedanken und Erlebnisse in ein Tagebuch. Das geschriebene spiegelt wieder was du denkst, was dir wichtig ist, welche Werte du hast und was du dir wünschst.
Entspannen und nachdenken
Such dir einfach einen entspannten Ort an dem du Ruhe und Zeit zum Nachdenken hast. Und dann leg einfach los. Denke nach und mach dir deine Gedanken bewusst.
Meditieren & Achtsamkeit
Am besten du suchst dir einen Ort der Stille, setzt dich gemütlich hin (so wie es sich richtig für dich anfühlt) und startest deine Meditation mit Atemübungen um etwas zu entspannen. Du kommst bei dir Selbst an und stellst dir dann in der Ruhe deine gewählte Frage und beobachtest deine Gedanken. Vielleicht findest du auch eine geführte Meditation dafür und kannst es damit viel besser.
Selbstgespräche: Dem gesagten Selbst zuhören – Vogelperspektive
Hört sich erstmal super komisch und befremdlich an, funktioniert aber super. Im Prinzip funktioniert es genauso wie „Entspannen und nachdenken“ mit dem Unterschied das du dich diesmal wirklich laut und deutlich selbst hörst. Da fallen einem so manche Sachen deutlich schneller auf. Mit ein bisschen Humor kann das ein großer Spaß werden.
Spaziergang
Schnapp dir deine Jacke, zieh deine Schuhe an und geh raus in die Natur. Wenn du dich bereit & entspannt fühlst kannst du dir deine Frage stellen und den Spaziergang lang darüber philosophieren.
Was ist der Unterschied zwischen Selbstreflexion und Selbsterkenntnis?
Selbsterkenntnis ist das Ergebnis der Selbstreflexion. Selbsterkenntnis ist die Erlangung von neuem Wissen in Bezug auf die eigene Person – es könnte auch als “Sich-selbst-Bewusst-sein“ bezeichnet werden. Daraus entwickelt sich dein Selbstbewusstsein. Umgangssprachlich gesagt ist Selbsterkenntnis einer dieser „Aha-Momente”, in denen uns “ein Licht aufgeht”. Wir begreifen etwas, das und zuvor nicht klar war, wobei sich das immer auf unsere eigene Person, also unser Fühlen, Denken und Handeln bezieht.
So, aber was machst du jetzt mit diesen „wertvollen“ Selbsterkenntnissen? Im Prinzip hast du 2 Möglichkeiten diese zu bewerten: positiv oder negativ. Wenn das passiert ist bleibt aber immer noch die Frage offen, was du daraus machst. Auch hier hast du im Großen und Ganzen wieder 2 Möglichkeiten: entweder du gehst in deine Opferrolle oder in deine Selbstverantwrotung/ Schöpferrolle.
Die Bewertung
Positives Ergebnis: Du hast deine eigene Haltung oder Erfahrung positiv bewertet, also kannst du dich darauf konzentrieren dieses Verhalten aufrecht zu erhalten.
Negatives Ergebnis: Stößt du auf negative Ergebnisse – oder mit anderen Worten ausgedrückt: gefällt mir nicht, was ich über mich selbst gelernt habe – kannst du dich fragen, was du nun mit diesen Gedanken oder Gefühlen anfängst. Du hast jetzt wieder 2 Möglichkeiten, wie du reagieren kannst. Entweder du begibst dich in eine Opferrolle oder in deine Schöpferrolle. In deiner Opferrolle machst du andere für dein Verhalten oder die Situation verantwortlich und bist frustiert über das Geschehene. Schlüpfst du dagegen in deiner Schöpferrolle so erkennst du an, dass etwas schief gelaufen ist und bemühst dich um eine Verbesserung deines Verhaltens. Damit du die beiden Positionen bzw. Sichtweisen etwas besser verstehst wirst du im folgenden Abschnitt mehr darüber erfahren.
Opferrolle und Schöpferrolle
Gedanken in der Opferrolle:
- Alles ist schlecht, keiner hilft dir, du bist alleine, alle handeln gegen dich, keiner nimmt Rücksicht auf dich,etc.…
- Deine Lebensumstände sind das Zusammenspiel aus Zufällen, Entscheidungen und vieler anderer Faktoren die du nicht in der Hand hast. Die meisten Dinge sind außerhalb deines Machtbereichs. Das stimmt bei einigen Sachen wie beispielsweise: Familie, Unfall, Behinderung,… . Es gibt aber tatsächlich viel mehr was du in deinem Leben selbst bewusst beeinflussen kannst – wenn du es willst.
- Problem: Die meisten Menschen versuchen nicht einmal, widrige Lebensumstände zu ändern, Ziele zu verfolgen oder in irgendeiner Art und Weise ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Es ist ja viel einfacher und weniger anstrengend, das Leben laufen zu lassen und schlussendlich die Schuld auf andere Menschen, das Schicksal oder einfach das Pech zu schieben. Die Opferrolle ist bequem, denn sie bedeutet, dass du keine Verantwortung für dein Leben übernehmen musst. Jeder Mensch schlüpft hin und wieder gerne in die komfortable Opferrolle – viele finden niemals heraus. Und das schlimmste daran: du wirst niemals bekommen was du dir wünscht.
Gedanken in der Schöpferrolle:
- Du bist verantwortlich für deine Gedanken, Gefühle, Entscheidungen und Handlungen
- Dir ist klar: du kannst alles erreichen oder sogar noch mehr!
- Du weißt du hast die Power Umstände zu ändern, die dir nicht gefallen.
- Dir ist bewusst: niemand ist Schuld, auch nicht du selbst. Denn du gibst jeden Tag dein bestes und manchmal kann man es einfach nicht besser als man gerne hätte und das ist okey!
- Du bist dir deiner unendlichen Möglichkeiten bewusst und hast den Fokus auf Lösungen
- Es gibt keine Probleme sondern nur Herausforderungen und es gibt absolut immer eine Lösung für egal was
- Du weißt das die Lösung nicht nur im Außen sondern vor allem in dir Selbst ist (Gedanken/ Perspektive/ Bewertung ändern)
- Du hast immer die Wahl – über deine Gefühle kannst du immer selbst entscheiden
Regeln & Vorraussetzungen für Selbstreflexion
Im Allgemeinen gilt, dass du dir Zeit dafür nehmen solltest sowohl in dem Moment als auch langfristig. Sei geduldig mit dir und deinem Entwicklungsprozess!
4 Regeln:
1. Beschützer Raum, Ruhe & Zeit
Suche dir einen Ort an dem du dich wohl, sicher und geborgen fühlst. Es sollte ein Raum sein, in dem du deine Ruhe hast und ungestört bist. Am besten nimmst du dir ausreichend Zeit um dir Selbst keinen Stress und Druck zu machen.
2. Routine & Rituale (Regelmäßigkeit, Musik, Duft…)
Es wird dir am Anfang wahrscheinlich wesentlich leichter fallen wenn du die Selbstreflexion mit einem Ritual verbindest. Rituale schaffen Regelmäßigkeit und Routine. Wie wäre es also wenn du jede Woche Samstag Morgen dir eine kuschelige Ecke einrichtest, dir eine wundervolle Duftkerze (oder ein Ätherisches Öl wie beispielsweise Lavendel aufträgst) dazu anzündest und leise entspannende Musik an machst? Düfte, Geräusche und gleiche Zeitpunkte machen es dir leichter Selbstreflektion zu einer Gewohnheit zu machen.
3. Mut zur Ehrlichkeit
Die wichtigste Regel von allen: Sei ehrlich zu dir Selbst. Was soll dir die ganze Selbstreflexion bringen wenn du nicht ehrlich zu dir selbst sein kannst? Ich weiß das erfordert Mut und kann manchmal total schmerzhaft sein, doch am Ende bin ich davon überzeugt, dass es sich lohnen wird für dich.
4. Selbstkritiker hat Hausverbot!
Du bist gut so wie du bist, egal was ist! Du gibst immer dein Bestes und das solltest du anerkennen. Auch wenn du im Nachhinein denkst „Oh man, dass hätte ich so viel besser machen können/ ich hätte mich ganz anders verhalten sollen…“, ich sage dir: in diesem Moment konntest du es nunmal nicht besser, weil sonst hättest du es getan. Also richte lieber einen liebevollen Blick auf dich selbst und nimm eine wohlwollende Haltung gegenüber dir selbst ein. Es ist doch schon blöd genug, dass irgendetwas nicht ganz richtig gelaufen ist, da wird es ja nur noch schlimmer wenn du dir selbst anfängst Vorwürfe zu machen!!
Vorraussetzungen
Damit du mit Selbstreflexion Erfolge feiern kannst, ist es dringend nötig, dass du lernst dir die „richtigen“ Fragen zu stellen.
Eine universell gültige und gleichzeitig leichte Frage ist: Stimmt das wirklich? – Stimmt das wirklich, was du glaubst/ dir jemand erzählt/ was du denkst?
Für „gute“ Selbstreflexion sind die richtigen Fragen notwendig! Du darfst raus aus der Opferrolle rein in die Selbstverantwortung (Schöpferrolle) kommen . Damit du verstehst was ich mit „guten“ oder „richtigen“ Fragen meine hier ein Beispiel: Gedanken wie „Warum passiert mir das immer?“ sind eher wenig hilfreich, weil sie dein Gehirn nicht zum nachdenken bringen und dein Gehirn meistens auch noch eine sau doofe Antwort liefert wie „Ja du hast es sowieso nicht anders verdient“ (- Selbstzweifel incoming). Stattdessen könntest du dir überlegen „Was könnte ich tun damit sich … ändert?“, das funktioniert gleich schon viel besser, denn dein Gehirn wird angeregt nach Lösungen zu suchen und es kommen neue Antworten zum Vorschein, die dir entweder eine neue Perspektive eröffnen und so die Situation verändern oder du kannst aktiv ins Handeln kommen und änderst etwas.
Manchen fällt es leichter sich selbst zu reflektieren manchen etwas schwerer. Keins ist besser oder schlechter als das andere. Im Endeffekt ist das alles auch Übungssache. Doch aller Anfang kann schwer sein. Aus diesem Grund habe ich für dich eine PDF erstellt mit hilfreichen Fragen, um dich bei deinem Prozess zu unterstützen. Auch wenn du schon mehrere Jahre selbst reflektierst findest du dort womöglich neue Anregungen. Ich wünsche dir ganz viel Spaß mit dem Selbstreflexion Fragen Workbook (einfach auf den Link klicken) und sag mir gerne Bescheid ob es dir weitergeholfen hat auf @socialsmarthappiness.
Was bringt dir Selbstreflexion?
Aber was konkret bringt es dir, dich selbst zu reflektieren? Selbstreflexion hat viele verschiedene Vorteile und es bringt dir egal wo du gerade stehst etwas. Es ist ein mächtiges Tool, das dir immer wieder neue Erkenntnisse bescheren kann. Du wirst dich dadurch einfach stetig weiterentwickeln. Und hoffentlich immer mehr zu der Person werden, die du sein möchtest.
Das bringt dir Selbstreflexion:
1. Basis für Neuorientierung: Alles beginnt mit dir Selbst.
2. Du verstehst dein Verhalten und deine Probleme und ebnest den Weg für Veränderungen: Manchmal tun wir etwas und fragen uns im Nachhinein, wieso eigentlich. Wenn du zum Beispiel irgendjemanden „grundlos“ anmeckerst, obwohl dir derjenige eine ganz normale Frage gestellt hat. Genau hier hilft dir Selbstreflexion weiter. Sie unterstützt dich dabei, hinter deine Verhaltensmuster und Automatismen zu kommen und die wahren, oftmals verschleierten Beweggründe für deine Reaktionen zu erkennen. Du hast mehr Verständnis für dich Selbst. Daraus kann eine liebevollere Kommunikation mit dir selbst und am Ende natürlich auch anderen entstehen.
3. Du hast ein Gefühl für deine Stärken und Schwächen: Denn nur wenn du dich selbst kennst, das heißt über deine Stärken, Schwächen, Vorlieben, Eigenarten, Wünsche und Sehnsüchte Bescheid weißt, kannst du dein eigenes Verhalten objektiv wahrnehmen und analysieren. Mit Selbstreflexion schaffst du dir also die Möglichkeit, mit deinen Problemen und Schwierigkeiten anders umzugehen und gegebenenfalls etwas an deinem Verhalten oder deinen Einstellungen zu ändern. Und dein Leben so an deinen Zielen und Träumen auszurichten.
4. Du nutzt dein Potenzial und entwickelst dich weiter: Wenn du dich regelmäßig mit dir selbst beschäftigst, deine Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen hinterfragst, wirst du überrascht sein, was für ein wundervoll vielfältiger und talentierter Mensch du bist. Du neigst so wie viele Menschen vermutlich dazu, nur einen kleinen Teil deines wahren Potenzials wahrzunehmen und auszuschöpfen. Anstatt Neues auszuprobieren, beschränkst du dich gerne auf Altbekanntes und Bewährtes. Dabei lohnt es sich so sehr, dass du deine Komfortzone verlässt. Du wirst sehen, dass du Seiten an dir entdeckst, von denen du nichts geahnt hast. Wenn du nur mal öfter über den Tellerrand blickst.
5. Du erhältst mehr Klarheit über deine Ziele, behältst sie im Auge und investierst in Dinge, die dir wichtig sind: Gerade weil du heute in jedem Bereich unzählig viele Optionen hast, ist es umso wichtiger, dass DU FÜR DICH deine Prioritäten klärst. Dass du weißt, mit wem du deine Zeit verbringen und wofür du deine Energie aufwenden willst. Was heißt es ganz konkret für dich, ein glückliches und erfülltes Leben zu führen? Jede Mühe und Anstrengung wird umsonst bleiben, wenn du für dich nicht geklärt hast, was am Ende deines Lebens bleiben und stehen soll. Du erreichst das was du möchtest und wirst glücklicher und zufriedener sein.
6. Du handelst eigenverantwortlich und selbstbestimmt: Wenn du regelmäßig über deinen Tag, deine Tätigkeiten und die damit verbundenen Gefühle reflektierst, wirst du ziemlich schnell ein Gespür dafür bekommen, was dir guttut und was nicht. Deine Selbstwahrnehmung verbessert sich automatisch. Du kennst deine Bedürfnisse und kannst dich gut um dich selbst sorgen. Und dann kannst du loslegen: Verabschiede dich von Aktivitäten und Dingen, die dich nur runterziehen und baue stattdessen verstärkt Dinge in deinen Alltag ein, die dir gut tun, dir wichtig sind oder die dir helfen, dich weiterzuentwickeln. Du weißt was du magst/ nicht magst und das hilft dir dabei Grenzen zu setzen. So bist und wirkst du automatisch authentischer, weil du mehr bei dir selbst bist. Du wirst so zum aktiven Gestalter deines Lebens und kommst leichter raus aus der Opferrolle rein in die Selbstverantwortung. So wird es dir auch viel leichter fallen Entscheidungen zu treffen.
7. Du schaffst dir Ruhe in deinem Alltag: Gerade in schnelllebigen Zeit ist es wichtig, sich Momente der Ruhe zu schaffen. Ruheoasen, die dir dabei helfen, der Flut an Aufgaben und Verpflichtungen „zu entkommen“. Und dir das Gefühl geben, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Mit Selbstreflexion kannst du dir genau solche Momente bewusst schaffen. Tief durchatmen und nachspüren, wie es dir gerade geht. Ich ahne, dass du genau weißt, dass dir ab und an etwas mehr Zeit und Raum zu Innehalten, zum Hinterfragen, zum sich selbst reflektieren gut tun würde.
8. Du kannst besser mit Konflikten umgehen: Im Umgang mit anderen kann es schon mal schnell zu einer Diskussion oder einem Konflikt kommen. Mit Selbstreflexion kannst du besser damit umgehen, sowohl in dem Moment als auch danach. Denn du kannst leicht erkennen was dein Anteil daran war und was nicht. Du erkennst deine Fehler und lernst daraus, um es in Zukunft besser zu machen. Indem du immer mehr über dich selbst herausfindest und dir deiner Selbst mehr und mehr bewusst wirst steigt – Wort wörtlich – dein Selbstbewusstsein. Das kann gerade in herausfordernden Situationen und Zeiten ein riesiger Vorteil sein! Du verabschiedest dich von falschen Vorstellungen und Erwartungen werden korrigiert.
Fazit
Mir ist bewusst, dass dieses Thema wirklich umfassend und groß ist, was am Anfang natürlich sehr erschlagend wirken kann. Bitte lass dich nicht stressen, gleich alles anwenden zu müssen und am besten auch schon genau richtig und super effektiv. Ich bin stolz auf dich (und das solltest du auch sein), dass du dich mit dem Thema beschäftigst – das ist der erste Schritt. Wenn du jetzt anfängst eine kleine Sache in deinen Alltag zu integrieren bist du auf dem besten Weg. Wie immer: Bitte vergleiche deine Erfolge nicht mit denen anderer. Du bist du und du bist genau richtig so wie du bist. Jeder hat sein eigenes Tempo und das ist gut so.
Eine Sache ist mir wirklich noch super wichtig dir zu mitzuteilen, weil es schnell so rüber kommen kann bzw. in der Persönlichkeitsentwicklung allgemein so wirkt: Selbstrelfexion zielt nicht auf Leistungssteigerung, Selbstoptimierung oder Selbstverbesserung ab!!! Klar bei den meisten sieht es ganz so aus – ist aber nicht Sinn der Sache. Es soll dich zu mehr Sinnhaftigkeit und Wohlbefinden führen mehr nicht! Du kannst auch zu viel machen und dann leidet deine psychische Gesundheit oder sogar dein Körper!! Die Dosis macht das Gift – du bist die einzige die weiß wie viel gut ist für sie!
Ich kann dir aus meiner persönlichen Erfahrung nur mitgeben, dass es definitiv auch „zu viel“ persönliche Weiterentwicklung gibt. Ich habe lange Zeit, aufgrund bestimmter Glaubenssätze und anderer Faktoren, zu viel Gas gegeben und mich einfach nur selbst überfordert ohne es zu merken. Deshalb mein Herzenstipp für dich: Sei geduldig mit dir selbst und deinem Prozess. Im Grunde geht es darum, Dich selbst besser zu verstehen und Dich persönlich weiterzuentwickeln. Damit du das Leben erschaffst kannst, das du gerne hättest!
Meine persönliche Art der Selbstreflexion
Meine bisherige Lieblingsmethode ist folgende: ich reflektiere am liebsten, wenn ich alleine zu Hause bin mit einer rosafarbenen Plüsch-Wärmflasche (in kalten Monaten haha) auf meinem gemütlichen grauen Ohrensessel. Ich persönlich mag es wenn es absolut ruhig ist und keine Musik läuft. Ich schließe dann einfach meine Augen atme für ca. 1 Minute tief ein und aus. Ich nutze auch gerne spezielle Atemtechniken wie die 4-7-8 Atmung oder die Wechselseitige-Nasenatmung.
Die 4-7-8 Atmung funktioniert total simple: du zählst bis 4 während du durch deine Nase einatmest, dann hältst du für 7 die Luft an und atmest innerhalb von 8 durch den Mund aus. Diese Atemtechnik ist vor allem für tiefe Entspannung gedacht. Die Wechselseitige-Nasenatmung funktioniert etwas anders: du benötigst eine Hand dafür. Du verschließt mit dem Ringfinger dein linkes Nasenloch und atmest durch deinen rechten Nasenflügel auf 4 ein. Dann schließt du mit dem Daumen die rechte Nasenseite, nimmst den Ringfinger von deiner linken Seite und atmest dort auf 4 aus. Dann atmest du (immernoch) auf der linken Seite auf 4 wieder ein. Verschließt links und öffnest rechts und atmest dort (wieder auf 4) aus. Dann dort wieder ein und immer so weiter. Diese Atemtechnik ist besonders gut geeignet um deine beiden Gehirnhälften zu harmonisieren und runter zu kommen.
Danach sage ich mir selbst innerlich erstmal liebevoll Hallo und spüre einfach in mich rein wie es mir so geht und was für Gefühle gerade präsent sind. Und dann stelle ich mir entweder eine bestimmte Frage, denke über eine vergangene Situation nach, was ich hätte besser machen können, oder frage einfach was ich gerade brauche damit es mir gut geht. Ich versinke manchmal so tief in mir selbst, dass ich total die Zeit vergesse und plötzlich ist schon eine Stunde rum. Meine Erkenntnisse notiere ich in mein „Erkenntnisjournal“ damit ich sie nicht vergesse. Es bleibt nicht alles beim ersten mal hängen, teilweise muss ich 4-6 Mal auf die gleiche Erkenntnis kommen damit ich es wirklich integrieren kann.
Die zweite Methode an der ich seit neustem Gefallen gefunden habe ist journaling. Einfach eine Frage stellen und alles was dazu an Gedanken kommt aufschreiben. Dafür habe ich mir auch ein extra hübsches Notizbuch gekauft.
Meine Empfehlung für dich: finde deine ganz individuelle Herangehensweise, vielleicht probierst du am Anfang auch verschiedene Methoden aus und findest dann deine Lieblingsmethode mit der du am besten arbeiten kannst und auch Erfolge erzielst. Am besten du wählst für den Beginn ein Thema aus, das du gerade für am dringensten/nötigsten hältst. Etwas, was dich besonders belastet oder irgendetwas, was du dir von Herzen wünscht.
Ich hoffe du hattest Spaß beim Lesen und konntest etwas für dich mitnehmen. Schreib mir gerne in die Kommentare oder auf Instagram @socialsmarthappiness was dein wichtigstes Learning war und was du sonst mitgenommen hast. Ich freu mich darauf von dir zu hören
Viel Freude beim selbst reflektieren! Lass es dir gut gehen und erschaffe dir selbst dein schönstes vorstellbares Leben.
Ganz viel Liebe an dich!
Deine Christina
PS: Hier nochmal das Workbook Selbstreflexion Fragen. Viel Spaß damit!